Tattoo für immer? Oft ist das nicht der Fall. Was du dir in deiner Jugend hast stechen lassen, gefällt dir mit 30, 40 oder 50 Jahren vielleicht doch nicht mehr. Keine Sorge: Mit einem Cover-up kannst du die „Jugendsünden“ verbergen.

Ein Tattoo ist eine Entscheidung fürs Leben. Aber weißt du immer, was du willst? Menschen verändern sich, und das ist ganz normal. Du entwickelst dich weiter, und dann passt das Tattoo vielleicht irgendwann doch nicht mehr. Das ist ganz natürlich. Es gibt zwei Möglichkeiten, sich von dem Tattoo zu trennen: Du kannst das Tattoo per Laser entfernen lassen, oder du entscheidest dich für ein Cover-up.

Welche Möglichkeit für dich infrage kommt, hängt nicht nur von deinen persönlichen Vorlieben ab, sondern auch von Art und Größe des Tattoos sowie von der Körperstelle. In vielen Fällen läuft es übrigens auf eine Mischung hinaus: Erst wird gelasert, dann wird ein Cover-up Tattoo erstellt. Denn mit dem Laser lassen sich entgegen der vollmundigen Versprechungen vieler Ärzte und Ärztinnen nicht alle Farbreste entfernen.

Laser: Wie funktioniert das?

Wenn du auch nach langem Nachdenken noch überzeugt bist, dass das alte Tattoo wirklich wegmuss, dann ist der Laser vermutlich die richtige Wahl. Die Laser-Entfernung kann allerdings schmerzhaft werden und dauert oft länger als das Stechen des Tattoos. Trotzdem gelten Laser-Behandlungen im Vergleich zu den früher üblichen Methoden mit Säure, Feilen und/oder flüssigem Stickstoff als sicher.

Der Laser schießt aus einer sehr kurzen Distanz intensive und kurze Lichtblitze in einer bestimmten Wellenlänge auf das Tattoo. Die Lichtblitze sind kaum sichtbar, dringen aber bis zu 4 Millimeter tief in die Haut ein. Sie zerschießen die Farbpigmente des Tattoos in winzige Bruchstücke, die der Körper über das Lymphsystem abbaut. Du scheidest diese Partikel über Nieren und Darm aus, zumindest zum größten Teil. Ein Teil der Pigmente und Bruchstücke verbleibt vermutlich im Körper.

Das wird natürlich nicht in einer einzigen Sitzung, sondern an mehreren Terminen gemacht. Wie viele Sitzungen nötig sind, hängt von der Größe des Tattoos, dem Alter und dem Motiv ab. Manche Laser-Behandlungen ziehen sich über Jahre hin. Anders sieht das aus, wenn die Laser-Behandlung das Tattoo „nur“ für ein Cover-up vorbereiten soll. Das kann in der Regel innerhalb weniger Sitzungen passieren.

In 3 Schritten zu deinem Tattoo

1. Beratungsgespräch
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2. Termin buchen
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3. Tattoowiert werden
In entspannter Atmosphäre bekommst du dein Tattoo-Traum verwirklicht.

Nicht ganz ungefährlich, deshalb bitte beachten!

Tattoo-Entfernungen mit dem Laser werden von vielen Unternehmen angeboten. Gesetzlich erlaubt ist aber nur die Durchführung durch Ärzte und Ärztinnen. Die müssen nicht in einer Arztpraxis arbeiten, sondern können in einem Tattoo-Studio angestellt sein, können als Dermatologen auch andere kosmetische Behandlungen anbieten.

Achte bitte wirklich darauf, dass der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin eine entsprechende Ausbildung für die Laser-Behandlung hat! Denn Laser sind gefährlich. Hochwertige medizinische Lasersysteme sind, wenn sie korrekt bedient werden, sicher. Bei einer nicht fachgerechten Bedienung oder anderen Lasersystemen ist die Behandlung nicht sicher, sondern kann Verbrennungen, Entzündungen und Pigmentstörungen kommen, in der Folge bilden sich oft Narben. Seit Januar 2021 ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Laser-Entfernungen nur noch von Ärzten und Ärztinnen mit der entsprechenden Ausbildung durchgeführt werden dürfen.

Cover-up Tattoo: Aus alt mach neu

Ein Cover-up kommt immer dann zum Einsatz, wenn Du generell Tattoos magst, nur mit dem einen Motiv einfach nichts mehr anfangen kannst. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder entscheidest Du Dich für ein reines Cover-up, dann wird die alte Tätowierung so, wie sie ist, in das neue Motiv eingebunden. Damit fällt sie nicht mehr auf, sondern wird Teil von einem neuen Motiv.

Die zweite Möglichkeit ist, das alte Tattoo über eine Laser-Behandlung teilweise zu entfernen oder verblassen zu lassen. Was davon übrig ist, kann anschließend in die neue Tätowierung integriert werden. Oder das neue Tattoo überdeckt die Reste des Alten.

Cover-up Tattoos erfordern viel Erfahrung und künstlerisches Geschick. Du solltest Dir also auf jeden Fall einen Künstler oder eine Künstlerin suchen, die Erfahrung mit Cover-ups haben. Denn nur so kannst Du sicher sein, dass Dich das Ergebnis überzeugt.

Cover-up funktioniert nicht immer!

Ein Cover-up ist nicht wie ein Sticker, den Du einfach über das alte Tattoo legst, damit es darunter verschwindet. Das alte Tattoo verschwindet überhaupt nicht, sondern geht (hoffentlich) nahtlos in dem neuen Tattoo auf. Das Motiv des Cover-ups muss also nicht nur zu Dir und Deiner aktuellen Lebenssituation passen, sondern auch geeignet sein, das alte Tattoo in den Hintergrund treten zu lassen. Es ist nicht damit getan, „etwas drumherum zu stechen“. Ein Cover-up ist kein Rahmen, sondern lässt das alte Tattoo tatsächlich optisch verschwinden.

Das ist keine leichte Aufgabe. Nimm Dir Zeit bei der Suche nach dem Tattoo-Artisten oder der Tattoo-Artistin. Cover-ups sind die Königsdisziplin in der Tattoo-Kunst. Schau Dir das Repertoire der infrage kommenden Künstler und Künstlerinnen genau an. Achte darauf, dass zwischen Dir und Deinem Künstler oder Deiner Künstlerin „die Chemie stimmt“. Längere Gespräche und Empfehlungen, die lange überdacht und dann doch verworfen werden, gehören bei der Suche nach dem passenden Künstler oder der passenden Künstlerin unbedingt dazu. Lass Dich beraten und stell Fragen.

Das kostet natürlich alles Zeit, Nerven und Geld. Aber das sollte es Dir wert sein. Denn Du willst nicht Gefahr laufen, das Cover-up in ein paar Jahren covern zu müssen.

Die Details: So arbeiten die Künstler und Künstlerinnen

Wir haben das schon erwähnt: Beim Cover-up Tattoo integriert der Künstler oder die Künstlerin das alte Motiv in das Neue. Das neue Tattoo ist also deutlich größer als das alte. Farben und Formen müssen passen, der Stil des Cover-up ist häufig gleich oder sehr ähnlich wie dein altes Tattoo. Einen klassischen Totenkopf in Schwarz (Realism) kann man zwar in ein asiatisches Tattoo irgendwie integrieren. Aber bei anderen Motiven wird das schwierig.

Vom Aufbau her sieht das ungefähr so aus: Der Künstler oder die Künstlerin erstellt ein Motiv, das sich wie eine Decke über und um das alte Tattoo legt. Das alte Tattoo wird also ein Teil dieser „Decke“, die logischerweise größer sein muss als das ursprüngliche Tattoo. Das neue Motiv wird so gestaltet, dass der Fokus auf einer bislang bisher nicht tätowierten Stelle liegt – der Blick wird also vom alten Tattoo abgezogen.

Die Farben des neuen Tattoos müssen so gewählt sein, dass das alte darin aufgehen kann. Die Pigmente des alten und des neuen Tattoos werden sich vermischen, deshalb benötigt ein Cover-up immer mehrere Farbschichten. Einige Pigmente lassen sich nur mit Schwarz überdecken, bei anderen ist mehr möglich. Das Cover-up wird aber in jedem Fall dunkler ausfallen als das alte Tattoo. Sehr dunkle Tattoos werden deshalb mit einer Laser-Behandlung gebleicht, bevor das Cover-up gestochen wird.

Verschiedene Techniken zum Covern

Es gibt tatsächlich ganz unterschiedliche Möglichkeiten, ein Cover-up zu erstellen:

1. Vorhandene Motive verbessern: Wenn Dein Tattoo nur etwas Farbe und Kontur verloren hat, kann man das einfach aufbessern. Das Tattoo wird also über ein sogenanntes Touch-up nachgearbeitet und sieht danach wieder, wie neu aus.

2. Originale überdecken: Kleine, helle Tattoos eignen sich für diese Form des Cover-ups. Dabei wird das alte Motiv mit einem neuen Tattoo überdeckt. Das neue Tattoo fällt naturgemäß größer und dunkler aus als das alte Tattoo.

3. Alte Tattoos in ein neues Motiv integrieren: Willst oder kannst Du Dein altes Tattoo nicht vollständig überdecken, kannst Du es auch in ein neues Motiv integrieren lassen. Das passt manchmal stilistisch ganz wunderbar (wenn unter anderem die kleine, einzelne Rose auf dem Unterarm in einem neuen Blumenteppich aufgeht), kann aber auch ein totaler Stilbruch sein. Dann spricht man von einem Blast-over.

Diese Styles sind für Cover-ups geeignet

Nicht jedes Tattoo lässt sich so einfach mit einem Cover-up überdecken. Ein paar Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit das neue Tattoo auch wirklich gut aussieht. Wichtige Faktoren sind Größe, Farbe, Stechtiefe des alten Tattoos und Deine Wünsche bezüglich des neuen Tattoos. Diese Voraussetzungen prädestinieren Dein Tattoo für ein Cover-up:

  • Das Tattoo ist eher klein, rundherum ist viel freie Haut an einer gut zu tätowierenden Stelle.
  • Dein Tattoo ist einfarbig oder mit wenigen Farben gestaltet und eher hell.
  • Das Tattoo ist schon etwas ausgeblichen und wirkt „luftig“.
  • Dein Tattoo besteht aus einfachen Buchstaben, Zahlen oder Schriftzügen, die Dein Artist in ein buntes Motiv verwandelt.
  • Geschwungene Linien und Schatten lassen sich gut in ein neues Motiv einbauen (die bereits erwähnte Rose ist so ein Motiv) oder lassen sich in dunklen Schatten eines neuen Motivs verbergen.

Filigrane Stile wie beispielsweise Dotwork lassen sich besser mit einem Cover-up Tattoo verstecken, aber Du kannst kein massives Tattoo unter Dotwork verschwinden lassen. Das neue Motiv wird immer aus traditionellen Styles, Neo-Traditionals oder Tribals bestehen, auch Biomechanics eignen sich dafür.

Auch ein Cover-up muss gepflegt werden

Wie Dein erstes Tattoo will auch Dein Cover-up gepflegt werden. Das Motiv soll schließlich lange seine intensive Farbigkeit behalten, die Konturen sollen klar und deutlich bleiben. Achte darauf, dass das Cover-up gut verheilt!

Übrigens kannst Du auch unschöne Narben von Unfällen oder Verbrennungen unter einem Tattoo verschwinden lassen. Dafür muss die Narbe aber vollständig verheilt sein. Achte darauf, dass Du einen Tattoo Artist findest, der mit der anderen Hautstruktur bei Narbengewebe Erfahrung hat und damit umgehen kann. Narbengewebe heilt anders, das Cover-up braucht vermutlich mehrere Sitzungen und Monate zum Verheilen.